Endlich Urlaub! Naja, fast zumindest. Nächste Woche ist es soweit, 14 Tage frei. Und auch hier wird eine Pause eingelegt. Heute gibt es noch meinen Bücherstapel für den Urlaub.
Wolfgang Herrndorf "Tschick"
Das kommt für meine Reisebegleitung mit in den Koffer. Ein unglaublich tolles Buch, das ich wirklich jedem sehr ans Herz lege. "Am Schluss, nach 253 Seiten, bleibt man ganz still sitzen, weil man
fürchtet, der Zauber, der der Geschichte innewohnt, könne allzu schnell
verfliegen." So beschreibt Christine Westermann "Tschick". Vielleicht lese ich es auch noch einmal.
Joachim Meyerhoff "Alle Toten fliegen hoch Amerika"
Der erste Roman von Joachim Meyerhoff über seine Jugend. Ich habe bereits die ersten paar Seiten gelesen und freu mich schon sehr auf den Rest.
Baedeker "Andalusien"
Der Reiseführer bekommt bisher keine besonders gute Kritik, auf den Urlaub freue ich mich trotzdem wie bolle!!
Sara Gran "Die Stadt der Toten"
Ein Krimi muss mindestens sein. Der hier hat den deutschen Krimipreis gewonnen und ist der Auftakt zu einer Serie. Falls es mit mir und der besten Detektivin der Welt klappt, kann ich mich also auf noch mehr Geschichten von ihr freuen. Claire DeWitt ist offiziell geisteskrank und wird engagiert um in New Orleans das Verschwinden eines berühmten Staatsanwalts aufzuklären. Hier findet ihr eine ausführliche Kritik.
Aimee Bender "Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen"
Der Zufallskauf des Stapels. Hat mich in der wunderbaren Buchhandlung Stories! angelacht und darf mit in den Urlaub. Es geht um ein Mädchen, das beim essen die Gefühle der Köche erkennen kann. Klingt verrückt, aber die erste Seite hat mich überzeugt. Mal sehen, was ich nach der Lektüre sage.
Wolfgang Herrndorf "Sand"
Die Nachricht vom Tod des Autors hat mich sehr traurig gemacht. Für den Urlaub hatte ich schon lange geplant seinen Roman "Sand" endlich zu lesen. Für alle, die ihn noch nicht kennen: Hier findet sich der Blog von Herrndorf, in dem er offen und sehr berührend über seinen Gehirntumor gesprochen hat.
Mittwoch, 28. August 2013
Mittwoch, 21. August 2013
Gefangen in Zahlen
Hab' ich das Bügeleisen ausgeschaltet? Und den Herd? Habe ich
eigentlich die Wohnungstür abgeschlossen? Und die Balkontür zugemacht?
Unzählige Male stand ich schon am Fuß der Treppe und war kurz davor, die 92
Stufen wieder hochzulaufen. Aber ich zwinge mich immer ganz brav weiterzugehen,
schließlich wird aus dem wiederholten Überprüfen der Tür oder des Bügeleisens
schnell eine kleine Zwangsneurose. Und das muss ja nicht sein. Obwohl Zwänge, wenn man dem wunderbaren Buch Tausend kleine Schritte von Toni Jordan glauben will, auch ihre komischen Seiten haben.
Handlung
Grace Lisa Vandenburg kann nicht einfach in ein Restaurant
gehen und irgendetwas bestellen. Sie braucht ein System und so ordert sie
zum Beispiel das erste Gericht in der Karte oder geht alphabetisch vor. Auch
die Bisse, mit denen sie isst, sind nicht wahllos, sondern richten sich nach der Anzahl der Buchstaben, die der Kellner zur Begrüßung gesagt
hat.
Grace zählt. Und zwar alles in ihrem Leben, egal ob Erbsen
auf ihrem Teller oder Zahnbürsten in ihrem Schrank. Sie braucht ein perfekt
einstudiertes System, um ihr Leben im Gleichgewicht zu halten. Bis sie sich
verliebt.
Meine Sicht
In dem Debütroman von Toni Jordan kann man einiges lernen.
Über Zahlen, den Erfinder Nikola Tesla (Grace großen Schwarm) und über die
Länge von Zeige- und Mittelfinger. Auch habe ich viel gelacht, denn Grace ist
sehr witzig, sehr sarkastisch, auch oder gerade gegen sich selbst und ihre
Zählerei. Trotz der Tatsache, dass sie ein komplett "unnormales" Leben führt, sind ihre Entscheidungen meist gut nachzuvollziehen. Schließlich folgen sie immer
einem rein logischen Muster.
Seamus lernt Grace kennen, weil sie ihm im Supermarkt eine
Banane klaut um die Ordnung in ihrem Einkaufskorb aufrechtzuerhalten. Die
beiden verlieben sich. Doch wie passt der witzige, liebenswürdige Ire in das
komplizierte System?
"Ohne Zahlen wäre die
Welt zu groß und zu austauschbar. Eine endlose Leere. Ich wäre immerzu
orientierungslos. Ich wäre überwältigt." Aber Grace, so ist nunmal das Leben,
habe ich an dieser Stelle gedacht. Für uns alle fühlt es sich manchmal so an,
orientierungslos und überwältigend. Aber gleichzeitig auch voller Freude und
überraschendem Glück. Um sich genau das mal wieder bewusst zu machen, ist
dieses Buch perfekt. Aber auch um mal wieder richtig laut zu lachen. Oder ein
bisschen vor Rührung zu weinen.
Als Geschenk für: Mathematiker, gute Freunde und humorvolle
Romantiker. Und natürlich als versteckte Warnung für alle Zwangsneurotiker
Unterhaltungsfaktor: 8 von 10
Einblick in die Grace-Welt: "Die Bedienung schenkt den Tee
ein. Und wann soll ich trinken? Jetzt? Oder nach jedem zweiten Bissen? Und wie
viele Bissen brauche ich für eine Teigtasche? 10 wären lächerlich kleine
Stücke. Selbst 5 wären unangemessen…"
Was lernen wir dadurch: Was immer hilft, ist die Liebe.
Gott, wie klischeehaft. Und wie abgedroschen. Aber auch wahr.
Mittwoch, 14. August 2013
Gegen die Routine
teacoffeebooks.tumblr.com |
Damit hier keine Langeweile aufkommt, gibt es diesen Mittwoch mal kein neues Buch. Sondern eine kleine Linkliste rund um's Buch. Und ja, irgendwie hängt die neuste Rezension halbfertig auf meinem Desktop rum und weigert sich fertig zu werden. Aber ich werde sie überzeugen, versprochen!
Bis dahin sind hier meine liebsten Bücherlinks:
Schöne Bücher brauchen ein schönes Zuhause
Denn manchmal sind Büchercover nicht furchtbar, sondern richtig einladend
Bücher machen Menschen attraktiv. Noch attraktiver.
Und wir Bücherwürmer haben im Netz richtig große Fans
Das Ganze gibt's auch als Tasse
Sogar in New York wird gelesen
Bei mindestens 20 Punkten stimme ich voll und ganz zu
Mittwoch, 7. August 2013
Süchtig.
Wie gut, dass ich nicht allein lebe/regelmäßige Termine/noch genug Selbstachtung habe, um nicht schon zum Frühstück Pizza zu
bestellen. Denn sonst könnte es passieren, dass ich meine gesamte Zeit lesend
auf dem Sofa verbringe. Ohne Frischluft/ohne reale Menschen/ohne
gesundes Essen. Aber ich würde nicht nur lesen, zur Entspannung würde ich auch
mal eine TV-Serie einschieben.
Ich schaue gerne Serien. Diese Sucht nach der nächsten Folge
hat gewisse Parallelen zu meiner Sucht nach der nächsten Seite, dem nächsten
Buch. Serien packen mich schnell, da falle ich immer wieder auf die gleichen
Maschen rein. Ein bisschen wie im Supermarkt mit den Süßigkeiten an der Kasse.
Ja, die stehen da um mich Verbraucher zu verführen und ja, ich sollte so erwachsen/vernünftig/clever
sein und nicht zugreifen. Aber naja, ich kaufe trotzdem immer wieder Duplo oder Kinder Riegel. Und ich sehe immer wieder eine Folge Gute Zeiten,
Schlechte Zeiten nur weil ich gestern aus Versehen die letzten fünf Minuten
geschaut habe und jetzt unbedingt wissen muss wie es weitergeht. Blöder
Cliffhanger.
Doch es gibt natürlich auch die guten Serien, bei denen ich
jede neue Folge genieße und für 24 bis 60 Minuten nicht mehr ansprechbar bin. Die
sich nicht nach blöder Sucht, sondern nach purem Genuss anfühlen (Im Moment
gerade diese hier und diese). Und natürlich gibt es so etwas
wie die Krönung meiner zwei Leidenschaften: Buch-Serien. Hach. Es fing mit
Hanni und Nanni an, dann kamen ein paar Jahre mit Harry Potter und heute sind
es meist Krimi-Reihen, die mich zum Buchhändler rennen lassen. Da gibt es trinkende Skandinavier und hartgesottene Amerikanerinnen. Aber am liebsten
ist mir ein seltsamer Franzose.
Handlung
Acht Bücher über Kommissar Adamsberg gibt es inzwischen. Und
ich beneide jeden, der dieses Vergnügen noch vor sich hat. Denn es sind ganz
besondere Bücher. Fred Vargas, die angeblich meistgelesene Autorin Frankreichs,
schreibt Kriminalromane, die so komplett anders sind als andere Krimis. Und das
liegt neben der ganz besonderen Sprache an den unverwechselbaren Charakteren:
Jean-Baptiste Adamsberg, der Wolkenschaufler ohne Angst. Der
Kommissar löst seine Fälle auf oft ungewöhnliche Art – durch Intuition und
Erfahrung, lange Gespräche, noch längere Spaziergänge, viele Kritzeleien und
ohne sich durch Fakten aufhalten zu lassen. Adamsberg ist schwer zu fassen,
manchmal auch für sich selbst. Und erst recht für die Frauen.
Adrien Danglard,
sein Stellvertreter, bildet einen klassischen Gegenpol zum Träumer Adamsberg.
Danglard ist das lebende Lexikon, es gibt nichts was der alleinerziehende Vater
von fünf Kindern nicht weiß. Leider liebt er den Weißwein etwas zu sehr. Doch
ist es für den bekennenden Rationalisten vielleicht nur so möglich, die
vollkommen Logik-freien Ermittlungen seines Chefs zu überleben.
Neben diesen
beiden finden sich in der Mordbrigade des 13. Pariser Arrondissements unter anderem noch Lieutenant
Violette Retancourt, die stärkste Frau der Welt, und Lieutenant Veyrenc,der gerne in Alexandrinern spricht und damit selbst in
dieser besonderen Runde auffällt. Und dann ist da noch Camille, Adamsbergs große
Liebe. Was natürlich einfacher klingt als es ist.
Meine Sicht
Meine Sicht
Es ist eine kleine Zauberwelt, diese Brigade, sie alle haben
etwas poetisch Erhabenes, selbst in ihren ganz schwachen Momenten. Es sind
Bücher, die ich immer und immer wieder lesen kann. Denn die Fälle sind oft so
kompliziert und verschachtelt, dass ich seit dem letzten Mal vieles wieder vergessen habe. Und die
Sprache ist immer wieder ein Genuss.
Als Geschenk für: Paris-Fans, Krimi-Fans, Jeden mit Verständnis für das Besondere
Als Geschenk für: Paris-Fans, Krimi-Fans, Jeden mit Verständnis für das Besondere
Spannungsfaktor:
9 von 10
Typisch Vargas: "Bevor er schlafen ging, blieb Danglard vor dem Telefon stehen und zögerte, ob er Adamsberg Bescheid geben sollte. Camille verraten oder Adamsberg verraten. Er meditierte eine ganze Weile vor dem düsteren Tor dieser Alternative." (Fliehe weit und schnell, Seite 280)
Abseits der Verbrecherjagd: Sie kann nicht nur Krimis schreiben sondern auch die Welt erklären. In dem wunderbaren „kleinen“ Bändchen Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken. Wenn ich irgendwann mal einen richtig genialen Tag habe, werde ich versuchen etwas über dieses Buch zu schreiben.
Beginn der Serie: Fred Vargas, Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord
Typisch Vargas: "Bevor er schlafen ging, blieb Danglard vor dem Telefon stehen und zögerte, ob er Adamsberg Bescheid geben sollte. Camille verraten oder Adamsberg verraten. Er meditierte eine ganze Weile vor dem düsteren Tor dieser Alternative." (Fliehe weit und schnell, Seite 280)
Abseits der Verbrecherjagd: Sie kann nicht nur Krimis schreiben sondern auch die Welt erklären. In dem wunderbaren „kleinen“ Bändchen Vom Sinn des Lebens, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken. Wenn ich irgendwann mal einen richtig genialen Tag habe, werde ich versuchen etwas über dieses Buch zu schreiben.
Beginn der Serie: Fred Vargas, Es geht noch ein Zug von der Gare du Nord
Abonnieren
Posts (Atom)