Mittwoch, 25. September 2013

Der Anfang von etwas Großem

Die Sonne brennt, das Meer glitzert und die größte Herausforderung des Tages ist, das Buch so zu halten, dass einem nicht der Arm abfällt. Die Trägheit eines Strandurlaubs hat mich voll erwischt und ich liebe es. Die geplanten Stadtbesichtigungen werden von Tag zu Tag verschoben (eh viel zu heiß). Lieber wird noch eine neue Bucht ausprobiert. Oder noch ein Nickerchen am Pool eingelegt.
Doch an Tag 4 schiebt sich eine kleine Wolke vor die Sonne und das Ferienglück: Das erste Buch ist ausgelesen. An sich kein Problem, der mitgebrachte Stapel ist groß. Doch Die Stadt der Toten von Sara Gran war so gut, dass ich nicht sofort zum nächsten Buch greifen möchte. Lieber bleibe ich in Gedanken noch ein bisschen bei Claire DeWitt, der besten Detektivin der Welt.

Handlung
Der Roman spielt in New Orleans, gut anderthalb Jahre nach Katrina. Das Bild, das Sara Gran von der Südstaatenmetropole zeichnet, ist erschreckend. Morde, Bandenkriege, verwahrloste Kinder, zerstörte Häuser und Existenzen an jeder Ecke. Und mitten drin Claire DeWitt, die das Verschwinden eines Staatsanwalts während des Sturms aufklären soll. Doch auch wenn die Detektivin eigens dafür engagiert wurde die Wahrheit aufzudecken, zeigt sich recht schnell, dass diese eigentlich niemand wissen will.

Meine Sicht
Die Stadt der Toten soll der Auftakt zu einer Reihe um Claire DeWitt sein. Gottseidank. Denn die verrückte Detektivin ist faszinierend, hat schon in diesem ersten Buch einen ganz eigenen Ton.
Das Buch hat mir großen Spaß gemacht. Die Sprache ist stimmig, genauso wie der Plot - und das trotz dem Einsatz von I-Ging-Würfeln und bewusstseinserweiternden Drogen.

Als Geschenk für: Krimi-Fans, Serien-Fans, Alle-die-gerne-Rätsel-lösen
Spannungsfaktor: 9 von 10
Typischer Satz: "Ich wollte ihn umarmen, aber womöglich würde er mich erschießen."